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Amateurfunk Meinung

Funkamateure sparen Energie: 50 % der Relaisstandorte und Reflektor-Server sofort abschalten!

Bedingt durch eine unfreiwillige Auszeit, habe ich mich in den letzen Tagen und Wochen immer wieder auf vielen Relais und vor allem Reflektoren und Talkgroups in FM, DMR, C4FM und D-Star herumgetrieben und CQ gerufen.

Das Ergebnis ist einfach nur ernüchternd: Die Antwortquote auf einen CQ-Ruf ist kleiner 1:10. Selbst bei Relais mit enormen Ausleuchtungsbereichen bekommt man keine Antwort. Reflektorgruppen müssen schon auf DL ausgerichtet sein, damit eine gewisse Chance auf eine Antwort besteht. Selten bekommt man dann aber auch sehr schöne Kontakte und tolle Gespräche, leider viel zu selten. Schlussfolgerung: Wir Funkamateure benötigen diese enorme Infrastruktur einfach nicht mehr.

Was leite ich daraus ab? Stichwort Energie
Mindestens 50 % der Relais und der Reflektorräume oder Talkgroups laufen nutzlos im Standby Betrieb und verbrauchen unnötig Strom. Hier können die Funkamateure durch die entsprechenden Betreiber sofort einen Beitrag zur vom Staat dringend eingeforderten Energieeinsparung leisten, Standorte mit Solarversorgung einmal ausgenommen.

Ich bin fest überzeugt, dass diese Annahme sogar noch konservativ ist. Insbesondere im Digitalbereich nutzen mittlerweile ca. 80 % meiner QSO-Partner einen oder mehrere Hotspots und benötigen keine Relais, da dies für Sie nach eigenen Angaben viel komfortabler ist.

Was leite ich daraus ab? – Stichwort QSO‘s und Community
Die Relaisüberversorgung, die Aufteilung auf die verschiedenen digitalen Betriebsarten sowie die enorme Anzahl von Reflektorräumen und Talkgroups führen seit Jahren zu einer Zersplitterung der immer geringeren Anzahl an Funkamateuren. Auch dies führt dazu, dass man auf einem Relais oder in einem Reflektor im Zweifel nur wenige „lauschende“ OM hat, und die Chance auf eine Antwort gering ausfällt. Es gelingt vielen Ortsverbänden ja nicht mal mehr, eine Anruffrequenz oder einen festen Anrufreflektor für die gemeinsame Kommunikation zu verabreden. Noch vor einigen Jahren war dies völlig normal, in der Regel eine „OV-Frequenz“ auf 2 Meter oder 70 cm zu verabreden. Und dort antwortete dann auch immer jemand.

Schlusswort
Natürlich liest sich mein Beitrag etwas „moll“, dieser Eindruck sollte aber nicht entstehen. Ich möchte die Situation nur einfach beschreiben, es ist wie es ist. Und eine provokative These regt ja auch manchmal Diskussion und Auseinandersetzung mit dem Thema an.

Allerdings sollten wir nun auch den konsequenten Weg der Anpassung an die Gegebenheiten gehen und gerade jetzt in der Energiekrise nicht benötigte Ressourcen einsparen sowie nutzlose Verbraucher abschalten.

Und vielleicht würde eine „Verdichtung“ unserer Treffpunkte auch zu einer Belebung der Kontakte unter den Funkamateuren führen. Gerne lade ich zur Diskussion meiner Beobachtungen und Ableitungen über die Kommentarfunktion ein.

73, de Uwe – DL2UL

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Amateurfunk C4FM Hotspots Hotspots

Hotspot fernsteuern Teil 2: YSF (System Fusion 2 Protokoll Yaesu)

Wie bereits in meinem ersten Teil dieser Beitragsreihe geht es um die Steuerung von Hotspots mit dem Handfunkgerät, ohne Zugriff auf die Webschnittstelle des Hotspots. Es geht letztlich darum, den eigenen Hotspot mit verschiedenen Reflektoren zu verbinden.

Auch mit den WiresX fähigen Funkgeräten von Yaesu ist das nicht nur mit Repeatern im WiresX Netzwerk von Yaesu möglich sondern das Protokoll wird auch genutzt, um Repeater oder Hotspots im YSF-Netzwerk zu steuern. Ich beschreibe das an dem von mir getesteten Equipment: Yaesu FT5D sowie Hotspot Euronode mit Pi-Star Software. Auch hier gilt wieder, der Hotspot ist betriebsbereit konfiguriert, das Protoll YSF ist ausgewählt und das Funkgerät und der Hotspot arbeiten einwandfrei zusammen.

Um nun einen Reflektorwechsel vorzunehmen sind folgende Schritte erforderlich:

1. GM/X Taste am Funkgerät länger drücken. Bitte nicht kurz drücken, da dies die Gruppenmonitorfunktion aktiviert und das Funkgerät dann beginnt, Baken in den Reflektorraum zu senden. Dies löst Störungen im Fonie-Betrieb aus.

2. Der Hotspot bietet einen Suchmodus an. Hier besteht die Möglichkeit, nun eine Liste aller angebotenen Reflektoren anzufordern oder eine Suche durchzuführen. Das Foto zeigt den Zustand am Funkgerät nachdem der Hotspot auf die Taste (Schritt 1) geantwortet hat.

3. Hat man den gewünschten Reflektor gefunden, reicht ein Tippen auf die Zeile mit dem Eintrag und der Hotspot verbindet sich mit dem gewünschten Reflektor. Funkbetrieb ist nun über diesen Reflektor möglich. Das Foto zeigt die Möglichkeit, Reflektoren im Funkgerät für den schnellen zugriff mit der Tast „Add“ abzuspeichern. Hierzu stehen die Kategorien C1 – C5 zur Verfügung.

Die Funktion ist gleichermaßen einfach wie praktisch, man benötigt also bei einem Reflektorwechsel keinen Zugriff auf die Weboberfläche des Hotspots.

Viel Spaß und Erfolg beim Ausprobieren.
73, Uwe – DL2UL