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Funkamateur, Hobbyfotograf und Trekkie

Krisenvorsorge: Es ist still geworden

Noch vor etwas mehr als einem Jahr konnte es gar nicht schnell genug gehen: Persönliche Krisenvorräte, Stromerzeuger leider ausverkauft, Notfallkommunikation, Aktualisierung von Krisenplänen, Ertüchtigung von Notstromdieseln, Bunkern von Treibstoff und vieles mehr.

Und was haben wir gelernt? Ist die Krise erst einmal richtig dar, ist es zu spät für die Vorsorge: Supermärkte sind im Zweifel leer, Strom ggf. nicht mehr verfügbar und Stromerzeuger komplett ausverkauft, was auch für Solarpaneele und Akkus gilt.

In der Zwischenzeit habe ich den Eindruck gewonnen, dass es rund um das Thema Krisenvorsorge, insbesondere in der Bevölkerung, extrem still geworden ist. Aber auch bei großen kommunalen Verwaltungen gibt es so viele andere Probleme, dass die Maßnahmen, die man noch vor einem Jahr als wichtig erkannt hat, nicht oder zögerlich weiter verfolgt werden. Ja, Notfallvorsorge kostet Geld und wenn alles optimal läuft, benötigt man vieles davon nicht.

Aber das ist nun mal das Wesen einer Krisenvorsorge: Haben ist besser als brauchen. Beschaffte Ausrüstung muss gepflegt und gewartet werden, Krisenpläne müssen geübt werden. Und viele Maßnahmen, wie z. B. die Beschaffung von Sat-Telefonen oder die Erweiterung eines Notstromdieseltanks brauchen teilweise einen erheblichen Vorlauf von Monaten bis Jahren. Immerhin hat man im Thema Alarmierung der Bevölkerung erfolgreiche Verbesserungen erzielt.

Und was passiert um uns herum? Der Ukraine Krieg dauert an, Russlands Wirtschaft ist im Kriegsmodus, keiner weiss wie sich das weiter entwickelt, der Diktator plant offenbar langfristig. Im Nahen Osten beginnt der nächste Krieg, keiner weiss wie groß der wird und die Auswirkungen auf uns alle werden spürbar sein.

Wir gewöhnen uns wohl gerade an die Multikrisennachrichten und glauben, wir könnten das aussitzen oder irgendwie handhaben. Ich bin davon überzeugt, dass dies ein Trugschluss ist. Wenn es ernst wird, kann die Bundeswehr nicht mal unsere Grenzen verteidigen, weil die Armee einfach nicht ausreichend mit Truppen und Ausrüstung ausgestattet ist. Auch hier versickert die „Zeitenwende“, viel Gerede, wenig konsequente und professionelle Umsetzung. Umso wichtiger ist es, das, was man selber tun kann, auch anzugehen.

Wir sind gut beraten, wenn wir unsere persönlichen und gesellschaftlichen Krisenvorsorgeaktivitäten konsequent fortsetzen. Jeder kann für sich Maßnahmen ergreifen, selbst kleine Schritte wie haltbare Nahrungsvorräte, Taschenlampe, batteriebetriebenes Radio sind besser als nichts. Dazu hier einen Link auf Tipps des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.

Und hier noch einen Lese bzw. Hörtipp den ich allen ans Herz lege, die noch keine Vorstellung haben, was passiert, wenn bei uns der Strom nachhaltig ausfällt und wie schnell das gehen kann.

73, Uwe – DL2UL

Die Bedeutung von Pausen im Digitalfunk

Jeder kennt es: Verschluckte Silben am Anfang eines Durchganges oder verschluckte Abschnitte am Ende eines Durchganges oder Frust, weil man sich einfach nicht in ein QSO rein melden kann, da einfach keine Pausen gelassen werden.

Vergleichbare Probleme ist man aus dem Betrieb in FM nicht gewöhnt. Auch wenn das mit den Pausen auch in FM schon oft nicht klappt, hört man aber in FM in der Regel, wenn eine Station dazu kommen möchte. Dies ist im Digitalfunk nicht der Fall, da gleichzeitige Durchgänge sich häufig auslöschen.

Im Digitalfunk, und das gilt für alle Betriebsarten wie C4FM, DMR, D-Star oder Tetra, wird die Sprache, vereinfacht ausgedrückt, in Datenpakete zerlegt. Die Übermittlung der Datenpakete erfordert eine Synchronisierung von Funkgerät und Relais oder Hotspot sowie anschließend die Synchronisierung weiterer Komponenten bis zum Funkgerät des Empfängers. Auch wenn das in Millisekunden passiert, entsteht ein Zeitbedarf von 2-3 Sekunden. Wartet man diese Zeit nicht ab, nachdem die Sendetaste gedrückt wurde, werden Datenpakete entweder nicht oder unvollständig übertragen und es treten Lücken oder „Klötzeln“ auf.

Also, eiserne Regel für die Betriebstechnik: Sendetaste drücken, gedanklich „21, 22“ zählen und erst dann sprechen. Nach Ende eines Durchganges stets ebenfalls diese Pause lassen. Mit Einhaltung dieser einfachen Regel wird alles gut funktionieren.

73, de Uwe – DL2UL

Der Pico APRS V4 für LORA

APRS in seinen Spielarten hat mir immer schon Freude bereitet und betreibe ich mit unterschiedlichen Geräten seit vielen Jahren. Die Übermittlung von APRS-Daten in der Modulationsart LORA auf 70 cm ist eine neue Spielart, die auch viel Raum für Eigenbauten lässt.

Ich habe mir vor einigen Wochen dann mal den Pico APRS in seiner Version 4 für LORA beschafft. Ein, zugegeben, fertiges kommerzielles Gerät. Den Pico APRS gibt es schon etwas länger in Vorversionen und wird von WIMO vertrieben. Bisher für die klassische APRS Übermittlung auf 144.800 MHz habe ich mich für die relativ neue Version mit dem LORA Protokoll entschieden.

Mit LORA habe ich bereits einige Experimente gemacht und es ist unglaublich, welche Entfernungen unter dem Rauschfloor mit kleinster Leistung überbrückt werden. Der Pico APRS leistet maximal 1.000 mW um die Batterie zu schonen halbiere ich die Leistung und der APRS-Plot ist hier am Niederrhein in der Regel sehr gut brauchbar.

Ich hatte einen LORA-APRS Sender mit gleicher Leistung mit auf unserer Schweden Tour. Hier kann ich berichten, dass der Plot auf der Brücke zwischen Dänemark und Schweden endete. Von da an bis Mitte Schweden wurde mein APRS Signal auf 2 Meter noch gehört, dann war auch da Schluss, und erst in den größeren Städten in Nord-Schweden und Nord-Norwegen wurde man wieder gehört.

Zurück zum Pico APRS, den ich in nächster Zeit weiter testen werde. Das Gerät ist so klein, dass es wirklich überall Platz findet und trotz kleiner Leistung auch fast immer gehört wird. Letztlich zwar kein ganz preiswertes Spielzeug aber für APRS Enthusiasten eine tolle Sache.

73, Uwe – DL2UL

Längstwelle empfangen mit dem Kurzwellentransceiver

Das wollte ich immer schon mal machen, seitdem ich vor einigen Jahren und zuletzt im August den schwedischen Langwellensender Grimmeton besucht habe: Die Aussendungen von SAQ am eigenen Funkgerät aufnehmen. Ich verfüge über einen Yaesu FTDx10 Kurzwellen Trx. Sein unterster Arbeitsbereich ist das 160 Meter Band, um 1.800 Khz. Der schwedische Längstwellensender sendet allerdings auf 17,2 kHz, das ist mit dem Gerät so nicht empfangbar bzw. die Empfindlichkeit ist zu gering.

Im Funkamateur Nr. 9/2023 wurde auf der Seite 710 ein Langwellenkonverter aus der Schweiz vorgestellt, der UC-1S. Dieses kleine Gerät kann im Shop der Zeitschrift Funkamateur als Fertiggerät erworben werden. Es benötigt eine eigene Stromversorgung 11-15 Volt und wird in den Signalweg des Kurzwellentransceivers eingeschleift. Der Konverter verfügt über SMA-Buchsen für Ein- und Ausgang. Daher habe ich mir entsprechende Patchkabel mit SMA Stecker und PL-Buchse beschafft.

Sobald der Konverter mit Spannung versorgt ist, setzt er das LW und MW-Band in das 10 Meter Band des Trx um. Das bedeutet, man schaltet die Bandwahl des Kurzwellengerätes auf 28 MHz und hört dann die Lang- und Mittelwelle. Eingangsfrequenz des Konverters ist 0 – 2 MHz und Ausgangsfrequenz ist 28 – 30 MHz. Will man also SAQ auf 17,2 kHz empfangen, stellt man die Frequenz am Kurzwellengerät im Konverterbetrieb auf 28.0172 kHz ein.

Die Konfiguration klappt einwandfrei und ermöglicht nun die Aussendungen auf dem Längstwellenband bis zur Mittelwelle mit der guten Selektivität des Yaesu FTDx10 (oder jedes anderen Kurzwellengerätes) und seinen Filtermöglichkeiten aufzunehmen. Ich freue mich schon auf die nächste Sondersendung von SAQ auf 17,2 kHz.

73, Uwe – DL2UL

Yaesu FTdx10 erfolgreiches Update

Updates bei Yaesu-Funkgeräten sind mit Vorsicht zu genießen. Kompliziert in der Handhabung (FT-x Handfunkgeräte) oder mit neuen Fehlern versehen. Nun ja, erfreulich, über ein gelungenes Update zu berichten, das Update 08_2023, erhältlich im Produktbereich der Yaesu.com Webseite.

Dieses Update benötigt kein Kabel sondern funktioniert durch einfaches kopieren die Update-Dateien auf die SD-Karte und ist in einer Anleitung gut beschrieben. Die Dateien werden dann vom Trx geprüft und geladen. Hat einwandfrei funktioniert, jedenfalls bei mir.

Der CQ-Ruf – Ein Mittel gegen die Stille

Jeder Funkamateur hat so seine bevorzugten Felder im Hobby: Vom Antennenbau über Relaisbetreuung, Kurzwelle, Ausbildung und dazu kommen häufig noch die verschiedenen Betriebsarten und Frequenzen. Diese Vielfalt ist ja gerade das Faszinierende an unserem Hobby. Und am langen Ende geht es im Funkbetrieb ja um Kontaktaufnahme, um Gespräche ob längere oder sehr kurze wie „599, tks, 73“.

Mein Schwerpunkt sind in den letzten Jahren die verschiedenen Betriebsarten auf UKW, insbesondere der Funk über Relais und die faszinierenden Möglichkeiten, die sich durch DMR, D-Star und C4FM oder auch in FM mit Echolink für die Kontaktaufnahme und Gespräche ergeben haben. Fast jedes Wochenende bin ich QRV und, ich beschreibe es mal ganz bewußt: Über die Dachantenne mit zwei VFO’s (2 Frequenzen) sowie über eine unter Dachantenne (1 Frequenz Krefelder Relais) sowie über vier Hotspots = 4 Reflektoren oder TG’s, davon 2 bundesweit. Das bedeutet, ich höre am Samstag und Sonntag häufig parallel 7 Frequenzen in UKW ab.

Und was man da fast durchgängig hört ist: Stille. Natürlich nicht nur aber vor allem. Die Geräte und Antennenleitungen sind übrigens einwandfrei in Ordnung.

Jetzt kommt die gute Nachricht: Wir haben das entscheidende Mittel gegen die Stille alle in unserer Amateurfunkausbildung gelernt: Den allgemeinen Anruf. Ja, meine Beobachtungen zeigen eindeutig: Wenn alle nur zuhören, wenn keiner etwas sagt, gibt es auch nichts zu hören. Es ist für uns alle verblüffend: Aus der Stille entstehen keine Kontakte und keine Gespräche.

Es ist also relativ einfach: Trotz der Aufsplitterung von immer weniger Aktiven auf die vielen Betriebsarten und Frequenzen sind immer noch genug Lauscher verfügbar. Lauscher produzieren Stille und es gibt nichts zu lauschen.

Unser Mittel gegen die Stille: Wir rufen wieder CQ, wir rufen wieder „Allgemeiner Anruf, hier ruft DL2UL und geht auf Empfang“. Ihr werdet sehen, man findet Gesprächspartner und wo einmal ein Gespräch läuft, melden sich interessierte OM rein und es entstehen wieder kleine interessante Runden. Und die Kontakte, das Kennenlernen neuer Gleichgesinnter, die interessanten und netten Gespräche, das ist doch noch immer für viele von uns ein wichtiger Reiz für unser Hobby. Probiert es aus!

Wir bleiben in Kontakt. 73, de DL2UL

Mal was Neues: Videokolumne

Mit diesem Beitrag starte ich mal einen Versuch in die bewegten Bilder. Wir werden sehen, was daraus wird. Auf jeden Fall berichte ich in Folge 1 über kleine Tipps im Amateurfunk sowie über ein IT-Sicherheitsgadget, den Yubikey.

Die Links zum Beitrag gerne hier:

Und hier geht es zur Folge 1 der Videokolumne von DL2UL

Ballonfestival in Krefeld am Ostersamstag 2023

Krefeld wird in diesem Jahr 650 Jahre alt, was mich etwas nachdenklich macht, da ich mich an die 600 Jahr-Feier auch gut erinnern kann…..

Wie auch immer, ein besonderes Highlight war das Ballonfestival mit anschließendem Ballonglowing auf der Krefelder Rennbahn. Das Wetter hatte am Samstag Morgen die Ballonfahrer im Stich gelassen aber der Tag blieb trocken und am Abend starteten von mehreren Plätzen in Krefeld die Ballone gegen 17.30 Uhr.

Das Top-Event war dann das Ballonglowing am ca. 21:45 Uhr, zu dem mehrere Ballone, die von der Rennbahn gestartet waren, eigens wieder zurück kamen um erneut aufzubauen und dann mit einer mitreissenden Musikshow das Glowing zu starten. Für mich eines der schönsten Events in Krefeld und fast nur vergleichbar mit dem Flugtag am Egelsberg, der ja leider nicht mehr stattfindet.

Über den folgenden Link geht es zu meiner Fotogalerie.

Warum heisst der Yaesu Standlader CD-41 eigentlich Schnell-Ladeschale?

Das ist der Schnell-Lader Yaesu CD-41. Ein Standlader für sehr viele Yaesu Handfunkgeräte aus der VX-Serie über die FT-Serie bis zum FT-5D. Der Standlader bietet naturgemäß den Komfort, dass man das Funkgerät oder auch einen einzelnen Akku einfach hineinstellen kann. Gefummel an der Ladebuchse entfällt. Die Ladeschale beendet den Ladevorgang, wenn der Akku voll ist. Soweit so gut.

Hinsichtlich der Ladegeschwindigkeit ist mir aber noch nie klar gewesen, warum der Ladevorgang in der Ladeschale schneller sein soll, als der Ladevorgang mit dem Netzgerät direkt am Gerät angeschlossen. Es handelt sich schließlich um die gleiche Spannungsquelle und ich konnte auch noch nie einen Zeitvorteil feststellen.

Also, Lernfrage: Warum heisst die Ladeschale „Rapid-Charger“? Über eine Antwort über die Kommentarfunktion würde ich mich sehr freuen.

73, Uwe – DL2UL

Kritische Auseinandersetzung von Arthur – DL2ART mit dem DARC-Chat – Ein Rohrkrepierer?

Zunächst mal der Input in Form eines Links auf das Video von Arthur Konze, DL2ART

Dieser Videobeitrag führt zu einer lebhaften Diskussion auf Youtube, bei der jedoch Kommentare, die absolut höflich und sachgerecht sein können, von YouTube zensiert werden. Daher nutze ich meine eigene Plattform für meine Meinung zum Thema.

Zunächst mal großen Respekt für Arthur, der sich traut, eine ehrenamtliche und sicher auch gut gemeinte und positive Aktivität kritisch zu beleuchten. Das ist immer heikel und man gilt dann schnell als „Nestbeschmutzer“, was natürlich Unsinn ist.

Die Wahrheit ist einfach manchmal hart und das „Loslassen“ bei fehlgeleiteten Projekten ist oft schwer. Bei uns im OV Romeo 10 kam der DARC-Chat natürlich auch viel zu spät, um noch einen Mehrwert zu bieten, wir sind erfolgreich von Whatspp aus Gründen des Datenschutzes auf Signal gewechselt und das funktioniert auch gut. Jetzt haben wir noch zusätzlich einen Raum im DARC-Chat, wo aber nur wenige Mitglieder dabei sind. Warum auch?

Auch der Aspekt, interessierte „Nicht-Mitglieder“ mal schnell in die Gruppe auf Signal einzubinden ist kein Problem. Bringen wir es auf den Punkt: Nicht alles, was technisch geht ist auch sinnvoll. Der Bedarf an Messengern kann längst auch mit Daten sichernden Diensten wie Signal oder Threema und, wenn man nicht so Daten sensibel ist, im übrigen durch WhatsApp gedeckt werden.

Für den DARC gilt die Empfehlung: Richtet die Ressourcen junger begeisterter Menschen auf attraktive Themen oder Dienste, wie z. B. Instagram. Und in einem Punkt hat Arthur auch recht: Wir sind Funkamateure und wir haben jede Menge Möglichkeiten der Kommunikation via Funk! Das sollte für uns im Mittelpunkt stehen!

Gerne lese ich weitere Meinungen auch über meine Kommentarfunktion, da wird nicht zensiert, solange es höflich und sachgerecht zugeht.

73, Uwe – DL2UL

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